Close to Nat
night, day and paradise
Close to Nat zeigt drei malerisch-skulpturale Rauminstallationen im 1. Stockwerk der ehemaligen Mühle Worb, Kanton Bern.
Der Vorraum präsentiert das >Paradies< in Form eines friedlichen Zusammenlebens von Mensch-, Tier- und Pflanzenwelt. Das Menschenkind* steht übergross in einer Miniaturwelt, die aufgrund des Massstabsprungs «niedlich» anmutet. Die Tierdarstellungen aus verschiedenen Kontinenten und Naturräumen zeigen die Vielfalt der länderspezifischen Handarbeitstechniken** und Auseinandersetzung mit den heimischen Wildtieren.
Weiter findet sich in der Paradieswelt die Hüterin des Paradieses in Form der >Schönen Spiezerin<***. Das Paradies liegt zwischen dem Vorraum (Foyer) und dem Nachtraum.
Der zweite Raum zeigt >Day<.
Der langgezogene Raum hat rechts vom Betrachter eine Fensterreihe, die den Blick auf die Worber Landschaft freigibt, im Hintergrund die Alpenkette.
Links vom Betrachter hüpft zwischen stark bewegten Landschaften ein Mädchen (>Girl flying<****).
Es lässt sich nicht ausmachen, ob sich das Mädchen, das insektenartige Züge angenommen hat, in einer herangezoomten Landschaft bewegt, oder ob im Gegenteil das Grasland auf ihre Grösse angewachsen ist. Der Tagraum bildet mit dem Aussenraum eine Einheit.
Aus Raum >Day< austretend, kommt der Betrachter in den dritten Raum >Night<. Hier findet er eine abgedunkelte Nachtwelt vor, die von Wandteppichen*****, Holzmalereien, klassischen Leinwandmalereien und frei schwingenden Rollbildern rechtwinklig begrenzt ist. Der auf das Innere gerichtete, private Charakter des Raumes lässt den Betrachter die Geometriestudien auf den Tischen betrachten. >Night< lehnt sich in seiner aufwändigen Ausgestaltung an die Architektur des Boudoirs****** an.
Paradiesdarstellungen und das Einrichten von geschützten Innenräumen häufen sich in Zeiten von gesellschaftlichen Veränderungen. Auch das Boudoir galt gemeinhin als Rückzugsort.
«Der Begriff der Moderne geht tendenziell weit über einen Epochenbegriff – wie etwa den des Mittelalters – hinaus. Das historische Einsetzen der Moderne ist dabei stets eine Frage theoretischer Interessen und Grundlagen. Bezeichnend dafür ist eine schwer eindämmbare Rückdatierung. Das entspricht eher dem Phänomen „Ende der Antike“, das sich auch nur behelfsmäßig an Eckdaten festmachen lässt (so Erwin Panofsky).
Aus einer zunehmend kulturwissenschaftlichen – allerdings beschränkten, da eurozentristischen – Sicht verschiebt sich das Einsetzen der Moderne rückwärts. Die vorgeschlagenen Anfänge reichen dabei vom Zusammenbruch des Realsozialismus und einem „Ende der Geschichte“ über die Erschütterungen durch den Ersten Weltkrieg, die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts bis – wenn auch seltener – zum Beginn der Neuzeit mit dem Humanismus und der Reformation zurück. Meist jedoch wird der Beginn zwischen dem späten 18. und mittleren 19. Jahrhundert[4] angesetzt – und damit mit der Zeit des Übergangs von einem feudalistischen zu einem bürgerlichen Gesellschaftsmodell datiert.
In einem gewissen Sinne steht die Moderne dabei, neben der Überwindung des Mittelalters, auch in einer Auseinandersetzung und Abgrenzung zur Neuzeit: Nach einer Wiedergeburt der Antike, nach der sich die Renaissance benennt, orientiert sich die Moderne nicht mehr an historischen Vorbildern.
Diese große Wende im Denken vollzog sich erst gegen Ende der Aufklärung, spürbar wurde sie erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Der Umbruch prägte die auf einen ästhetischen Klassizismus folgende Stimmung im Sturm und Drang und in der Romantik. Schon Goethe bemerkte revolutionäre Änderungen in Politik und Kriegsführung, als er nach der Kanonade von Valmy der antirevolutionären Kampagne in Frankreich sagte:
„Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.“[5]
In den Jahren der Gründerzeit gibt es aber trotz sozialer und wirtschaftlicher Auf- und Umbruchstimmung einen nochmaligen Rückgriff auf antike und mittelalterliche Konzepte (Historismus). Daher wird auch, in Unterscheidung zu einer politischen Moderne und ästhetischen Moderne,[6] die als Reaktion auf den Historismus folgende, heute schon klassische Moderne deutlich später angesiedelt.
„Wenn später einmal eine Soziologie sich fragen wird, was wohl die ungeheuerste geschichtliche Veränderung der äußeren Einfügung des Menschen in das Leben gewesen ist, diejenige, die alle seine Lebensinhalte am tiefsten umgewälzt hat, so wird sie sicher stets von neuem den Vorgang zeichnen, der von diesem Zustand hinübergeführt hat zum heutigen, von dem „gewachsenen“ Zustand aller Lebensformen in den rationaler Organisiertheit – den Vorgang, der die eigentliche gesellschaftliche Revolution des neunzehnten Jahrhunderts darstellt.“ Alfred Weber 1979/1910: der Beamte.»
Auszug vom 27.11.2024 von Wikipedia zum Thema >(Klassische) Moderne<
Atelier Christine Elbe Worb, Mühlestrasse 33, 1. Dezember 2024 _ 12:00-18:00 Uhr









ARTdeSUISSE ZUG
27. – 30. März 2025
Christine Elbe, 1971 in Berlin geboren, ist eine international renommierte Künstlerin, deren Werke durch ihre intensive Farbpalette und expressive Formensprache geprägt sind.
Ihre vielbeachteten Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und den USA zu sehen.
Durch ihr Studium an der Freien Kunstakademie Augsburg bei Prof. Jo Bukowski, widmet sie sich seit 2019 verstärkt der Ölmalerei und erforscht in ihren großformatigen Bildern die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion.
2003 verlegte sie ihren künstlerischen Lebensmittelpunkt in die Schweizer Hauptstadt Bern.
Die Künstlerin ist nicht nur für ihre malerische Arbeit bekannt, sondern engagiert sich auch in verschiedenen Kunstprojekten und kooperiert regelmäßig mit anderen Künstlern.
Hauptseite: https://artdesuisse.art/zug2025-fruhlingausgabe/
Besucherinfos: https://artdesuisse.art/besucherinformationen-altstadthalle-zug/
Ausstellungskatalog Online: https://anyflip.com/etpet/glvz/